Steiermark: Sehnsucht und Rausch
Von: "Jürgen Kapeller" juergen.kapeller@tub.at
Betreff: WG: Bürgerwehr
Datum: Mittwoch, 10. April 2002 17:15

an die besagte stadträtin besagter partei;

nachdem unpersönliche ansprachen als ausdruck persönlicher wertschätzung scheinbar in mode kommen, möchte ich mich diesem stil vorerst mal anschließen. Und darf als betroffener BÜRGER dieser stadt auch gleich folgendes klarstellen:

1)
Ich wünsche nicht, dass meine kinder oder auch irgendwer anders, von selbsternannten und weder methodisch noch psychologisch geschulten, völlig ahnungslosen freizeit-polizisten observiert werden. Diese leute sind allesamt derart voreingenommen, dass sie auch die weiterleitung eines schwindelzettels als kriminellen akt deuten würden. Ganz abgesehen davon, dass diese personen eine persönliche grundhaltung besitzen, die nicht an der drogenproblematik orientiert ist, sondern an der eigenen stellung in der gesellschaft. Mit anderen worten, sie sind wichtigtuer und machtmenschen schlimmster sorte, die auch niedrigste schnüffeleien nicht scheuen, um bedeutend zu wirken.

2)
Ich lehne es auf das schärfste ab, dass leute ohne qualifikationen sicherheitsfunktionen der gesellschaft übernehmen. Ich fordere alle politiker, die hinter derart schwachsinnigen ideen stehen, zur sofortigen niederlegung aller ämter und funktionen auf und zwar wegen anmaßendem verhalten, kompetenzüberschreitung und bildung einer (para)militärischen gruppierung.

3)
Ich halte es für eine Zumutung, dass derlei schwachsinn auch noch mit öffentlichen geldern mitfinanziert wird. Jegliches geschreibsel oder berichterstattung zu dem thema sollte von den politikern aus der privatkasse bezahlt werden müssen, dann sind wir den zauber auch ganz schnell los.

4)
Wenn ihnen drogen so ein anliegen sind, dann darf ich sie zum wiederholten male mit folgenden zahlen konfrontieren:

* Jährlich sterben in österreich ca. 220 menschen aufgrund von drogen wie heroin etc. (18 in der stmk, durchschnittsalter 30)
* ALLEIN in der STEIERMARK sind es gut 1.500 aufgrund direkter folgen des alkohol.
* mindestens 300.000 Österreicher sind alkohol-abhängig
* weniger als 15.000 von anderen drogen
* einstiegsdroge für alle drogen (außer nikotin): alkohohl zu fast 100%
* einstiegsalter für alkohohl tendenz sinkend, für andere drogen etwa gleichbleibend.

warum startet ihre erbärmliche populisten-partei denn keine kampagne für fruchtsäfte und gegen bier, wein und schnaps??? Ach ja, ich überseh immer, dass ihre partei am liebsten gegen minderheiten antritt.
Wie mutig aber auch.

ohne grüße
kapeller

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